(rpt) Der Spießbraten gehört zu Idar-Oberstein an der Nahe wie die Printen zu Aachen oder der Lebkuchen zu Nürnberg. Karl Becker, ein Sohn der Stadt, brachte den Spießbraten hierher. Sein Vater hatte 1860 einen Edelsteinhandel gegründet. Doch die Achatvorkommen in Idar-Oberstein gingen immer mehr zurück, sodass viele Idar-Obersteiner ihre Heimat verließen.
Auch Karl war einer der Auswanderer, die im Süden Brasiliens Fuß fassten. Die begehrten Edelsteine, vornehmlich Achate, waren dort leicht in Bächen und Flüssen zu finden. Karl Becker hatte bei seiner Heimkehr nicht nur Achate im Gepäck, sondern auch das Rezept für den Churrasco, ein Rindfleischgericht der Gauchos, das am Spieß über offenem Feuer zubereitet wird.
Die Fleischstücke müssen groß sein und dürfen 500 Gramm wiegen
In Idar-Oberstein fand diese Art der Fleischzubereitung großen Anklang. So groß, dass die Stadt noch heute jedes Jahr im Sommer fünf Tage lang ihr Spießbratenfest mit vielen Live-Acts feiert - es gilt als größtes Volksfest an der Nahe. Bei der Zubereitung des Spießbraten gab es mit der Zeit allerdings einige Abänderungen. Statt das Fleisch wie beim Churrasco nur in Salz zu marinieren, das vor dem Grillen abgeklopft wird, kamen als Zutaten Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln dazu. Außerdem wird das Fleisch immer über Buchenholz gegart. Wichtig an der Nahe: Die Fleischstücke müssen ordentlich groß sein und dürfen bis zu 500 Gramm wiegen.
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