(rpt) Einst kam sie von Südamerika nach Europa: die Kartoffel. Zuerst meist als Zierpflanze genutzt, dauerte es eine ganze Weile, bis sie den Weg als essbare Knolle in den Kochtopf fand. Kartoffeln sind seit mehreren Jahrhunderten das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung im Hunsrück, 1723 wurde ihr Anbau in der Region zum ersten Mal erwähnt. Die Gerichte aus dem Mittelgebirge werden ohne viel Schnörkel zubereitet: bodenständig und schmackhaft. Die Ideenvielfalt der Hunsrücker Köche für die Zubereitung der Kartoffeln ist groß. Sie werden gebraten, gebacken, gedämpft, gequellt, als Stampes (Püree) gestampft, zu Grumbeersupp (Kartoffelsuppe) gekocht, zu Schales oder Dibbelabbes gerieben oder sogar zu Grommbeerworschd (Kartoffelwurst) verwurstet.
Riesenkloß mit Speck-Sahnesoße und Apfelmus
Eine Spezialität aus der „Grumbeer“ oder „Grumbier“, so wie man die Kartoffel im Hunsrück nennt, sind die Hunsrücker „Gefillte Klees“ (gefüllte Klöße). Noch heute kommt das Gericht nicht nur zu Hause, sondern auch in den Gasthäusern und Restaurants der Region in unterschiedlichen Variationen auf den Tisch. Der zur Hälfte aus rohen und gekochten Kartoffeln bestehende Teig wird zu handflächengroßen Klößen geformt, in deren Mitte eine Füllung aus Hackfleisch oder auch Hackfleisch mit Leberwurst vermischt, gedrückt wird. Auch vegetarische Füllungen aus Brotwürfeln oder Pilzen sind denkbar. Serviert werden die Klöße in einer Speck-Sahnesauce und mit Apfelmus.
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