(rpt) Der Westerwald ist eine abwechslungsreiche Wanderregion. Durch das Mittelgebirge führt der Westerwaldsteig in die romantische Holzbachschlucht, zur Westerwälder Seenplatte, zu den Klöstern Marienstatt und Marienthal sowie im Nistertal sogar zum „Ende der Welt“. Auch ein handfester Klettersteig gehört zu seinem Repertoire. Erlebnisschleifen verbinden den Westerwaldsteig auf Rundwegen mit weiteren reizvollen Wanderrouten. Neun Wäller-Touren sind als Tages- oder Mehrtageswanderungen ein zusätzliches Angebot auf höchstem Wanderniveau. Radwanderer sind im Westerwald gemütlich mit dem E-Bike oder sportlich mit dem Mountainbike auf den Themenwegen zwischen Rhein und Lahn unterwegs. Speziell für Mountainbiker gibt es anspruchsvolle Strecken mit steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten, die Kraft und Fahrgeschick herausfordern.
Im Naturpark Rhein-Westerwald liegt das das romantische Wiedtal. Vom Hohen Westerwald zum Rhein fließt die Wied in sanften Bögen zwischen den bewaldeten Höhen dahin. Eine besinnliche Landschaft für die innere Einkehr, auch ideal zum Pilgern. Der Klosterwanderweg weist den Weg. Er durchquert auf knapp 18 erlebnisreichen Kilometern im ständigen Wechsel von Auf- und Abstiegen das Rengsdorfer Land, führt durch drei Bachtäler und zu wunderbaren Weitblicken. Der Klosterweg gehört zu den sogenannten „Wäller-Touren“ und startet in Rengsdorf an der St. Kastor-Kapelle. Über die Burgruine Neuerburg und vorbei an der Mutter-Rosa-Gedenkstätte führt er nach Glockscheid zum Kloster St. Marienhaus mit traumhaftem Blick ins Wiedtal. Unbedingt sehenswert sind der Schöpfungspfad und der Kräutergarten der Waldbreitbacher Franziskanerinnen.
Der Westerwaldsteig durchquert auch den Kurort Bad Marienberg mit dem Basaltpark. Die rekultivierten Westerwaldbrüche zwischen Bad Marienberg und dem Stadtteil Zinhain dokumentieren den Abbau des vulkanischen Gesteines im Westerwald. Spannend, informativ und interessant sind die Einblicke in die Vulkantätigkeit der Region vor etwa 25 Millionen Jahren. Tafeln, Kipperbuden, eine restaurierte Lore, Lokomotiven, Werkzeuge, lokale Fotodokumentationen und ein modernes Info-Center zeigen, wie aus dem Vulkanismus Basalt entstand und wie er bis vor wenigen Jahrzehnten aus den Steilwänden gebrochen wurde. Ein Rundweg führt zur markanten Bruchwand und zum Kratersee. Unterwegs werden die im Westerwald am häufigsten vorkommenden Gesteine – zum Beispiel beeindruckend hohe Basaltsäulen oder der seltene Kugelbasalt – vorgestellt.
Es zischt, hämmert und klirrt in der Historischen Werkstatt des Stöffel-Parks. Fast 100 Jahre lang waren die Schmiede und die Stellmacherei das Zentrum im heutigen Industriedenkmal. Die Geräusche laufen vom Band, aber es braucht nur wenig Fantasie, um in den Arbeitsalltag jener Tage einzutauchen. Heiß war es hier drin und die Arbeit kraftraubend. Die großen Förderbänder, Kipperbuden und verlassenen Gebäude verbreiten auf dem Stöffel geradezu Goldgräberstadt-Romantik.
Die Kombination aus Erd- und Industriegeschichte sind das Thema des Tertiär- und Industrieerlebnisparkes Stöffel. Die Fossilien vom Stöffel sind im Museum „Tertiärum“ ausgestellt, das in eine Steinhalde eingebaut ist. Der spektakulärste Fund gelang dem Ausgrabungsteam 1992 mit einem kleinen Nager, der sogar von Baum zu Baum fliegen konnte. Er bekam den Namen Stöffel-Maus und ist im Tertiär-Museum in einer Art goldenem Schrein nicht zu übersehen. Das mausähnliche Flughörnchen war für die Wissenschaft wie ein Lottogewinn, weil diese Nagerfamilie längst ausgestorben ist.
Eine Oase auf dem Gelände des Stöffel-Parks ist der Steinbrucherlebnisgarten an einem kleinen See. Hier erobert sich die Natur den Steinbruch Stück für Stück zurück. Ein kleiner Stonehenge-Nachbau, ein Tunnel zum Durchkriechen oder das Steinlabyrinth-Mandala sind vor allem für Kinder ein Entdeckererlebnis.
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