Im Oberen Mittelrheintal gibt es ein besonders vielfältiges Angebot für alle Gartenfreunde: Insgesamt 30 öffentliche und private Gartenanlagen, Parks und Promenaden wurden auf Initiative des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal zur sogenannten “Route der Welterbe-Gärten” zusammengefasst. Diese besonders idyllischen, von Menschenhand geformten Orte laden jeder auf seine eigene Weise zum Staunen und Verweilen ein.
Der botanische Garten auf der Marksburg ist so ein Schmuckstück der Gartenkunst. Das rund 500 Quadratmeter große Areal ist an die mittelalterliche Gartenkultur angelehnt und erstreckt sich entlang der Mauern der Zwingeranlage, einem Teil der ursprünglichen Verteidigungsanlage. Wo der mittelalterliche Kräutergarten der Burg lag, ist nicht mehr bekannt, der heutige Garten wurde 1969 angelegt. In vier Bereichen werden 150 Pflanzen gezeigt: Hexen- und Zauberpflanzen, ein Lustgärtlein des 15. Jahrhunderts, Heil- und Würzpflanzen nach Hildegard von Bingen sowie Pflanzen des „Capitulare de villis“ von Karl dem Großen. 90 Meter über dem Rhein wachsen neben Arznei- und Küchenkräutern wie Baldrian, Eisenkraut und Artischocke auch Pflanzen wie Alraune, Schwarze Malve oder Rapunzel, deren Namen man nur aus alten Arznei- oder Rezeptbüchern kennt. Auch einige in unseren Breiten weniger verbreitete Bäume wie Maulbeere, Mispel und Pfirsich gedeihen dort.
Stadtmauergarten Oberwesel gehört zum Welterbe
Die Stadtmauer in Oberwesel gehört ebenfalls zur Route der Welterbe-Gärten. Sie war auf ihrem bergseitigen Teil einst besonders wichtig für die Verteidigung der Stadt, da Oberwesel nur an seinen Landseiten verwundbar war. Sie wurde darum mehrmals erhöht. Doch fand sie bei Einheimischen und Touristen lange Zeit nicht die gleiche Beachtung wie die Mauer an der Rheinfront. Das änderte sich, als der „Bauverein Historische Stadt Oberwesel e.V.“ die westliche Stadtmauer Stück für Stück sanierte und der Stadtmauergarten mit Blütengehölzen, Stauden, Rosen und einem Heilkräutergarten angelegt wurde. Der barrierefreie Garten ist ganzjährig bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Welterbegarten im Minoritenkloster Oberwesel
Auch der Klostergarten des Minoritenklosters Oberwesel ist ein Welterbegarten und eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Der private, von Mauern umschlossene Garten liegt innerhalb des ehemaligen Minoritenklosters. Der vordere, dem Wohnhaus zugewandte Teil wurde vor einigen Jahren als Dachgarten auf einer Tiefgarage neu angelegt. Mit seinem klassischen Grundriss und der Bepflanzung mit Rosen, Lavendel, Stauden und Blütensträuchern orientiert er sich an historischen Vorbildern. Im hinteren Teil beeindruckt die imposante Ruine der Klosterkirche inmitten des parkähnlich gestalteten Areals. Dieser Gartenteil wurde in den 1980er-Jahren als Arboretum (Baumgarten) mit seltenen und exotischen Gehölzen umgestaltet. Teil der Gartenführung ist auch die Besichtigung der Kirche und der Sakristei des Minoritenklosters.
Weitere Infos zur Region gibt es online unter www.rlp-tourismus.de/romantischer-rhein
Weitere Infos zu den Ausflugszielen gibt es online unter www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Botanischer-Garten-des-Mittelalters_Braubach/infosystem.html sowie unter www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Stadtmauergarten_Oberwesel/infosystem.html und www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Klostergarten-Minoritenkloster_Oberwesel/infosystem.html