Im Ahrgebirge, gut getarnt von Weinbergen, verbirgt sich zwischen den Weinorten Ahrweiler und Dernau tief unter der Erde eine 20 Kilometer lange Tunnelanlage. Sie war, nicht weit entfernt von der damaligen Hauptstadt Bonn, als sicherer „Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland in Krise und Krieg“ ein Bauwerk mit höchster Geheimhaltungsstufe. Heute ist der Regierungsbunker Museum und Dokumentationsstätte sowie für viele Besucher eine Zeitreise in den Kalten Krieg. Damals, in den 1960er-Jahren, ließ das Bundesinnenministerium zwei ungenutzte Eisenbahntunnel zu einem weitläufigen Atombunker ausbauen.
Führungen zu bisher nie gezeigten Orten
110 Meter tief unter der Erde entstand eine 83.000 Quadratmeter große Stadt im Berg. Im Ernstfall hätten hier 3000 Menschen leben und arbeiten können. Hinter den atombombensicheren Toren lagen etwa die damalige Kommunikationsschaltzentrale, das Zimmer des Bundeskanzlers, ein Fernsehstudio, eine Zahnarztpraxis und sogar ein Friseursalon. Bei ihrer Fertigstellung 1971 hatte die Bunkeranlage 936 Schlaf- und 897 Büroräume. Erst 1997, acht Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, entschied das Bundeskabinett, die Anlage aufzugeben. Ein Teilstück wurde im Originalzustand erhalten und gibt seit 2008 als Museum die einst streng geheime Geschichte preis.
Das Museum bietet Rundgänge mit Gästeführern an. Neuerdings gibt es unter dem Motto „Verschlusssache – Geheim – Streng geheim“ auch eine Führung, die in vorher nie gezeigte Bereiche des Tunnelsystems führt.
Weitere Infos gibt es online unter www.rlp-tourismus.de/ahrtal und www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Dokumentationsstaette-Regierungsbunker_Bad-Neuen/infosystem.html