(rpt) Verwinkelte Gassen führen in Oppenheim am Rhein zum belebten Marktplatz und dem Tor zur geheimnisvollen „Stadt unter der Stadt“. Das Oppenheimer Kellerlabyrinth ist ein rund 40 Kilometer langes System unterirdischer Gänge und Gewölbe, das bis zu fünf Stockwerke in die Tiefe reicht. Von fast jedem der rund 500 Grundstücke innerhalb der ehemaligen Stadtmauern zweigen unterirdische Keller und Gänge ab. Oft sind sogar mehrere Ebenen übereinander gelagert.
Führungen durch die geheimnisvolle Unterwelt
Was trieb die Oppenheimer Bürger zum Bau dieser Gänge, die nicht mit gewöhnlichen Weinkellern zu vergleichen sind? Ein Grund war vermutlich der Platzbedarf der aufstrebenden Handelsstadt. Die Handelsleute legten schon im Mittelalter Keller unter ihren Häusern an. Diese dienten der Lagerung von leicht verderblichen Waren aller Art, da sich die Eigenschaften des Oppenheimer Erdreichs günstig auf ihre Haltbarkeit auswirkten. Wer damals als Erster buddelte, dem gehörte der Keller. Deshalb haben die Krämer nicht selten ihre Nachbarn im Eiltempo untergraben.
Wiederentdeckt wurde das Labyrinth erst 1986. Damals sackte mitten in der Altstadt urplötzlich ein Streifenwagen tief in die asphaltierte Straße ein. Die beiden Polizisten kamen mit dem Schrecken davon und die Oppenheimer gingen der Sache auf den Grund, räumten auf und sicherten ab.
Die Tourist-Information Oppenheim bietet ab 20. Juni 2021 an den Wochenenden wieder regelmäßig offene und individuelle Führungen durch das Kellerlabyrinth unter der Altstadt an.
Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/rheinhessen sowie unter https://www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Oppenheimer-Kellerlabyrinth_Oppenheim/infosystem.html