Umgeben von dichten Wäldern liegt Burg Eltz auf einem Felsen, den an drei Seiten der Elzbach umfließt. Das märchenhafte Ensemble in der Eifel verzaubert mit seiner steinernen Fassade und den vielen Türmchen, Erkern und Zinnen die Besucher und ist ein beliebtes Fotomotiv. Seit dem 12. Jahrhundert thront die Ritterburg über den Baumwipfeln – unbeschadet von Kriegen und in fast unverändertem Zustand. Doch das ist nicht das Einzige, was sie so außergewöhnlich macht: Burg Eltz ist seit 34 Generationen im Besitz des gleichnamigen Geschlechts. Das heutige Familienoberhaupt heißt Dr. Karl Graf von und zu Eltz Kempenich.
Drei Linien teilten sich das Anwesen
Der Name Eltz tauchte zum ersten Mal 1157 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Friedrich I. auf, die ein gewisser Rudolfus von Eltz bezeugte. Er bewohnte eine kleine Burganlage an der Elz, die den Weg zwischen Maifeld in der Eifel und der Mosel sicherte. Teile davon sind heute noch erhalten.
Seine Nachfahren teilten Burg und Besitz in drei gleiche Anteile und führten fortan eigene Wappen: Eltz Kempenich mit einem goldenen Löwen, Eltz Rübenach mit einem silbernen Löwen und Eltz Rodendorf mit Büffelhörnern. Das Anwesen wurde zur sogenannten Ganerbenburg, auf der die Familien zusammenlebten. Die Linie Eltz Rodendorf starb im Verlauf der Jahrhunderte aus, 1815 gingen die Freiherren Eltz Rübenach um sich anderen Bereichen zu widmen, die Grafen Eltz Kempenich blieben – bis heute.
Eine Burgküche wie vor 500 Jahren
In Führungen wird den Besuchern ein Blick in die vergangenen neun Jahrhunderte Bau- und Kulturgeschichte eröffnet. Sie durchschreiten etwa den imposanten Rittersaal und bewundern kostbare Exponate in der Rüst- und Schatzkammer. In der Rodendorfer Küche aus dem 15. Jahrhundert sieht es so aus, als könne gleich das nächste Mahl zubereitet werden. Ankleidezimmer, Schlafsaal und Schreibzimmer beeindrucken die Besucher mit ihren Wandmalereien.
Dazu steuern die Gästeführer unterhaltsame Anekdoten über die einstigen Burgherren und -frauen bei. Der Hauptwohnsitz der Familie liegt heute allerdings nicht mehr in der Burg. Wie in den Jahrhunderten zuvor wird sie von Kastellanen verwaltet, die heute noch genauso heißen und sich um den Erhalt des Ensembles und die vielen Gäste kümmern. Schon im Mittelalter kümmerten sich die einstigen Ritter im Auftrag der Burgeninhaber um die Organisation des alltäglichen Lebens in den Burgmauern.
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