06.07.2022

Päpste, Kaiser und Chagall

Worms und Mainz haben beeindruckende Kirchenbauten und eine alte Geschichte

Die rheinhessischen Städte Mainz und Worms verbindet vieles: Beide sind herausragende Orte der jüdischen Vergangenheit in Deutschland, beide besitzen Kaiserdome, in denen mittelalterliche Reichs- und Kirchengeschichte geschrieben wurde. Der Rheinterrassenweg verbindet die Städte, Wanderer können dort in Etappen durch die Weinberge gehen.
In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz siedelten schon die alten Römer. Später kamen die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und gestalteten den Dom monumental aus. Noch heute ist das rote Sandsteingebäude ein imposantes Stück Mittelalter.

Museum des Erzbistums Mainz

In den angegliederten Stiftsgebäuden ist das Diözesanmuseum untergebracht. Seine Sammlung zeigt Exponate aus fast 2000 Jahren Geschichte des Erzbistums Mainz. Doch der Dom ist nicht das einzige sehenswerte Kirchengebäude in Mainz. Ein Stadtspaziergang führt durch die Altstadt mit Fachwerkhäusern, Cafés, Boutiquen und Weinstuben zur barocken Augustinerkirche, deren detailverliebte Opulenz ein Zeugnis des 18. Jahrhunderts ist. 

In die Gegenwart weist die Pfarrkirche St. Stephan auf der höchsten Erhebung der Stadt, dem Stephansberg: Hier hat es in den 1970er-Jahren ein findiger Pfarrer geschafft, den weltberühmten Marc Chagall für die Gestaltung der Kirchenfenster zu gewinnen. Sie tauchen den Innenraum in ein romantisches Licht. Der Ort ist ein Ziel für Chagall-Fans aus aller Welt.

Die Bühne der Nibelungenfestspiele

Die Geschichte der Nibelungenstadt Worms reicht sogar bis in die Zeit vor den Römern zurück. Schon vor 5000 Jahren gab es dort Siedlungen.

Bekannt ist Worms heute auch als Schauplatz der Nibelungen-Geschichte: Auf dem Schlossplatz auf der Nordseite des Doms wird einmal im Jahr die Bühne der Nibelungenfestspiele aufgebaut und die Mittelaltersaga mit all ihren dramatischen Verwerfungen inszeniert.

Berühmt wurde Worms einst als Stadt der Reichstage. In und um seinen Kaiserdom fanden bahnbrechende Ereignisse des Heiligen Römischen Reiches statt. So wurde hier 1048 ein Papst gewählt (Leo IX.) und 1122 der Investiturstreit beigelegt. Unweit des Domes stand auch Martin Luther, sprach 1521 seine berühmten Worte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.“ und verantwortete so seine Überzeugung während des Reichstags zu Worms vor Kaiser Karl V.

 

Zeugnisse jüdischer Vergangenheit

Worms und Mainz gehören zusammen mit Speyer zu den drei SchUM-Städten in Rheinland-Pfalz: Die Abkürzung geht auf die hebräischen Ursprungsbezeichnungen der drei Orte zurück, die einst Stätten jüdischer Hochkultur in Deutschland waren. Viele dieser Spuren kann man noch heute bei Führungen erleben.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/rheinhessen 

Details zur Mainzer Altstadt und den Wormser Nibelungenfestspielen gibt es online unter,, www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Altstadt_Mainz/infosystem.html  sowie unter www.rlp-tourismus.com/de/veranstaltung-1/event/20220715/Nibelungen-Festspiele-Worms_Worms1/event.html  


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