(rpt) Das Nibelungenmuseum in Worms sieht sich nicht als klassisches Museum. Es verfolgt vielmehr ein Konzept, das auf einer futuristischen Ausstellungsarchitektur und modernen Medien basiert. Integriert ist das Museum in zwei Türme der mittelalterlichen Stadtmauer, ergänzt um das Mythenlabor und den Wehrgang. Ausgestattet mit einem Multimedia-Guide wandern die Besucher darin wie in einem begehbaren Hörbuch.
Möglicherweise war die Stadtmauer selbst auch der Ort, an dem der unbekannte Dichter um das Jahr 1200 das Nibelungenlied niederschrieb. Viele Szenen spielen in Worms, so zum Beispiel Siegfrieds Einzug in die Stadt, der Königinnen-Streit vor dem Dom und die Versenkung des berühmten Nibelungenschatzes durch Hagen im Rhein.
Im Empfangsbereich wählen die Besucher zwischen zwei Varianten der Museumstour mit dem Audio-Guide: Zum einen besteht die Möglichkeit, dem anonymen Dichter des Nibelungenlieds, gesprochen von Mario Adorf, zu folgen.
Seit November 2017 gibt es zudem eine komplett neue Museumstour zu Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen“. Durch Wagners Opernzyklus, der 1876 in Bayreuth uraufgeführt wurde, hat der Nibelungenstoff eine seiner bedeutendsten künstlerischen Prägungen erfahren. In Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater Mannheim werden ausgewählte Requisiten aus der Mannheimer Inszenierung von 2011 bis 2013 präsentiert und pointiert nacherzählt. Filmaufnahmen entführen die Besucher in die faszinierende Bilderwelt des renommierten Regisseurs, Bühnen- und Kostümbildners Achim Freyer. Kommentiert werden diese von der Berliner Schauspielerin Harriet Kracht.
Während die Tour durch den Sehturm Handlung und Charaktere des Ring-Mythos beschreibt, konzentriert sich der zweite Teil des Rundganges im Hörturm ganz auf die Musik Richard Wagners. Die Audio-Führung dauert ungefähr zwei Stunden.
Info: Nibelungenmuseum Worms, Fischerpförtchen 10, 67547 Worms, Tel.: +49 (0)6241/853-4120, nibelungenmuseum@worms.de, www.nibelungenmuseum.de