(rpt) Wo heute Rebstöcke die Hügel überziehen, wogte einst ein subtropisches Meer: Es überflutete vor 30 Millionen Jahren das Mainzer Becken. Zwar hat es sich längst zurückgezogen, doch das Gestein und die Fossilien erzählen von der Zeit, als hier noch Haie, Rochen und Seekühe umherschwammen. Dort, wo einst die Küste entlang des Urmeers verlief, können Wanderer heute die Aussicht in die schöne Hügellandschaft mit ihren Weinbergen genießen – und Blicke in die Millionen Jahre alte Erdgeschichte werfen.
Ein Stück Meeresboden mit Muscheln
Einer der Küstenwanderwege, die „Weinheimer Bucht“, startet in Alzey-Weinheim und führt zu bedeutenden Naturdenkmälern, wie der Trift. Die ehemalige Sandgrube, die dank der Fossilienfunde weltweit bekannt wurde, baut sich als meterhohe Wand vor den Wanderern auf und zeigt die Geschichte des einstigen Meeresbodens im Querschnitt. Die Trift ist mittlerweile eingezäunt, doch selbst aus einiger Entfernung lassen sich Muscheln entdecken.
Von einer Aussichtsplattform können Wanderer auf die zweite Sandgrube namens Zeilstück blicken, die auf dem knapp zehn Kilometer langen Rundweg liegt: Hier hat die Urmeer-Brandung die Sandsteinfelsen ausgehöhlt und man hat besonders viele Austern gefunden.
Skelett einer Seekuh als Fundstück
Am Ende des Rundwegs wartet noch die Fundstelle „Neumühle“: Hier wurden besonders viele Haifischzähne und eine bis dahin unbekannte Meeresschildkröte entdeckt – und sogar ein fast vollständig erhaltenes Skelett einer fossilen Seekuh, das Seltenheitswert hat und heute im Museum der Stadt Alzey zu sehen ist.
Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/rheinhessen, über den Küstenweg Rheinhessen – Rundweg Weinheimer Bucht unter www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/tour/themenweg/kuestenweg-rheinhessen-rundweg-weinheimer-bucht/38766779/, über die weiteren Küstenwege ebenfalls unter www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de