Mit ihrem Bergfried, ihren Toren und Bastionen thront die Marksburg 90 Meter über dem Städtchen Braubach im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Im Gegensatz zu vielen anderen wurde sie über die Jahrhunderte hinweg nicht zerstört und baulich kaum verändert. Auf der Höhenburg ist deshalb bis heute das Spätmittelalter sehr präsent.
Die begüterte Katzenelnbogener Burgherrschaft
Die Herren von Eppstein errichteten die Anlage ab etwa 1231 zum Schutz der nahegelegenen Silberminen. Die Burg wechselte mehrmals den Besitzer: Auf die Herren von Eppstein folgten die begüterten Grafen von Katzenelnbogen, die der Burg im 14. und 15. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen verliehen. Sie gehörte später zu Hessen, dann zum Herzogtum Nassau und wurde im 19. Jahrhundert von Preußen annektiert. Um das Jahr 1900 erwarb die Deutsche Burgenvereinigung (DBV) das Ensemble und kümmert sich seitdem um die Instandhaltung.
Schauspielführung auf wissenschaftlicher Basis
Bei einer der Führungen, die jeden Tag zwischen 10 und 17 Uhr angeboten werden, können sich Besucher im Rittersaal, dem Burgkeller und in vielen anderen Räumen ein Bild vom mittelalterlichen Leben machen. Auf besonders eindrückliche Weise vermittelt das eigens vom Europäischen Burgeninstitut entwickelte Programm „Gesichter der Geschichte“ wissenschaftlich fundierte Informationen. Dabei treten historisch verbriefte Persönlichkeiten bei Schauspielführungen im Gewand damaliger Zeit auf und präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse. Besucher können sich von Graf Philipp I. von Katzenelnbogen, seiner Frau Anna sowie von Klaus Kleinfisch, Kellermeister des Grafen Johann IV, von Katzenelnbogen, oder Benigna von Holzheim ins Spätmittelalter entführen lassen. Das Sonderführungsprogramm soll voraussichtlich im Oktober starten.
Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/romantischer-rhein und www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Marksburg_Braubach/infosystem.html