Inmitten dichter Wälder ragt ein steiler Felsen empor, der seit Jahrhunderten die Mauern der Ehrenburg trägt. Ungewöhnlich sind die beiden hohen, miteinander verbundenen Türme, um die herum Höfe und Bastionen liegen. Vor nicht allzu langer Zeit war die Burg im Ort Brodenbach eine Ruine, doch in den vergangenen 20 Jahren wurde sie behutsam wieder aufgebaut. Heute lockt sie zahlreiche Besucher ins Ehrbachtal, ein Seitental der unteren Mosel.
Das Bauwerk ging durch viele Hände
Die eindrucksvolle Burg, 1161 erstmals urkundlich erwähnt, hat eine bewegte Geschichte. Die Herren von Ehrenberg waren in mehrere Fehden verwickelt, bis die Anlage Ende des 14. Jahrhunderts in Erbfolge zunächst an Johann von Schönberg und später an weitere Adelige ging. Nachdem große Teile des Bauwerks 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt wurden, gelangte es ein Jahrhundert später in den Besitz des Freiherrn von Stein. Anschließend waren die Grafen von Kielmansegg, von der Gröben und bis 1991 die Grafen von Kanitz Hausherren auf der Burg. Seitdem ist sie im Privatbesitz und ein Verein, der Freundeskreis der Ehrenburg, kümmert sich darum, das Gemäuer zu erhalten, zu restaurieren und wieder aufzubauen.
Mit Gauklerfest und gespenstischem Treiben
Heute wandeln dort große und kleine Besucher auf den Spuren der Ritter. Jeden Sonntag können sie Handwerkern zuschauen, mittelalterliche Klänge hören oder das Bogen- und Katapultschießen kennenlernen.
Am 2. und 3. Oktober 2022 richtet die Burg ein großes Gauklerfest aus. Dann fliegen bunte Bälle, Keulen und Fackeln durch die Luft, der „Narrenkai“ verzaubert die Zuschauer mit Akrobatik und bringt sie mit seinen Possen zum Lachen. Am 31. Oktober und 1. November folgt das Geisterfest und in dunklen Gängen und Gewölben spielt sich Gespenstisches ab. Wer über Nacht ins Mittelalter eintauchen will: Ein Hotel heißt Gäste wie schon vor 850 Jahren auf der Burg willkommen – allerdings mit dem Komfort der heutigen Zeit.
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