Kultur erleben - Eine Reise durch die Landesmuseen in Rheinland-Pfalz

Pressedienst vom 1. März 2023

vom römischen Reich über das stolze Adelsgeschlecht der Habsburger bis hin zur Neuzeit - Rheinland-Pfalz hat viel zu erzählen. Die vier Landesmuseen präsentieren ihre Wissensschätze und machen Geschichte damit lebendig. Der größte Goldmünzenschatz der Römer lagert etwa in Trier. In Speyer kommt man den Habsburgern auf die Spur und in Mainz den ruhmreichen Zeiten des Mittelalters. In Koblenz kann man außerdem etwas über die Geschichte der menschlichen Gestik erfahren und dort auch gleich interaktiv zur neusten Geschichte beitragen. Die Landesmuseen in Rheinland-Pfalz stecken voller Überraschungen, mit Ausstellungen und Sonderschauen, die ebenso informativ wie erlebnisreich sind.


01.03.2023

Das goldene Mainz

Die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz hat eine große Geschichte

Mainz war im Mittelalter ein Ort von zentraler Bedeutung. Eine freie Reichsstadt, deren Erzbischöfe wichtige Ämter in der königlichen Verwaltung bekleideten. Der Herrschaftsbereich des geistlichen Territoriums reichte vom Bistum Verden im Norden von Deutschland bis nach Konstanz und Chur im Süden. Eine kirchenpolitische Größe, deren Macht sich im wichtigsten Bauwerk der Zeit, dem Mainzer Dom, manifestierte. Bauherr war Erzbischof Willigis (940-1011), der die herausragende Stellung von Mainz im Reich begründete.

800 Jahre Stadtgeschichte

Dem mittelalterlichen Mainz ist eine Ausstellung im dortigen Landesmuseum gewidmet. Sie trägt den Titel „Avrea Magontia“, eine alte Schreibung des lateinischen Begriffs „Aurea Moguntia”, mit dem „Das goldene Mainz“ bezeichnet wurde. Anknüpfend an die erfolgreiche Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ sind dort bis 31. Dezember 2023 knapp hundert Exponate aus 800 Jahren Mainzer Stadtgeschichte zu sehen.

Blütezeit um das Jahr 1300

Ihre Blüte hatte die Stadt um das Jahr 1300. Die Handelsbeziehungen florierten, in dieser Zeit entstand auch das größte Kaufhaus Südwestdeutschlands, dessen Zinnen die Kurfürsten zierten. Eine einzigartige 3D-Animation macht heute die Zeit der Kurfürsten im Reich wieder lebendig.
Die heutige Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz war dabei nicht nur ein bedeutendes christliches Zentrum, sondern beherbergte auch eine der wichtigsten jüdischen Gemeinden im Reich. Sie prägte das Stadtbild wesentlich und entfaltete eine weitreichende Wirkung über die Grenzen von Mainz hinaus. Um 1200 gründeten die drei Städte Mainz, Worms und Speyer das Netzwerk der sogenannten SchUM-Gemeinden, die heute zum UNESCO-Welterbe zählen.

Von den Römern bis zum Jugendstil

Das Landesmuseum Mainz ist eines der ältesten Museen in Deutschland. Eine seiner Vorgängerinstitutionen wurde bereits 1803 auf Veranlassung von Napoleon Bonaparte gegründet. Seine Sammlung umfasst Kunst und Kultur fast aller Epochen von der römischen Zeit über die Renaissance bis zum Jugendstil und dem 20. Jahrhundert. Untergebracht ist es in dem Gebäudeensemble der barocken “Golden-Ross-Kaserne”, die einst als kurfürstlicher Marstall diente und um eine moderne Glas- und Stahlkonstruktion erweitert wurde. Das Museum ist von dienstags bis sonntags geöffnet, Eintritt sechs Euro.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/rheinhessen sowie www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Landesmuseum-Mainz_Mainz/infosystem.html 


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01.03.2023

Daumen hoch!

Gesten und ihre Geschichte auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

Was fuchteln wir nicht in der Gegend herum, zeigen anderen den Vogel, machen eine Scheibenwischerbewegung mit der Hand, signalisieren mit dem erhobenen Daumen, dass wir etwas gut finden. Doch war das schon immer so? Wie hat sich im Laufe der Jahre und Jahrhunderte die menschliche Gestik gewandelt und wie korrespondiert sie mit den kulturellen und technischen Veränderungen der Zeit?

Interaktive Erlebnisse

„Gesten – gestern, heute, übermorgen“ heißt das Thema einer ungewöhnlichen Sonderausstellung, die vom 2. April bis zum 5. November 2023 im Landesmuseum Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein zu sehen ist. Die interaktive Erlebnisschau gibt einen Einblick in die Gestenforschung und lädt dazu ein, selbst gestikulierend aktiv zu werden. Konzipiert wurde das Projekt von der Technischen Universität Chemnitz, dem Ars Electronica Futurelab in Linz und dem Sächsischen Industriemuseum. Die Sonderausstellung ist täglich geöffnet und im Eintrittspreis für die Festung Ehrenbreitstein enthalten.

Kulturzentrum für den Mittelrhein

Das Landesmuseum Kulturzentrum auf der Festung Ehrenbreitstein am Romantischen Rhein lohnt dabei einen ausführlichen Besuch. Insgesamt vier Ausstellungshäuser gibt es dort, in denen Exponate aus der gesamten Kulturgeschichte der Region am Rhein zu sehen sind. 1956 als „Staatliche Sammlung für Vorgeschichte und Volkskunde am Mittelrhein“ eröffnet, wurde daraus 1972 das Landesmuseum Koblenz, das seit 2007 zur Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz gehört.

Mit der Seilbahn nach oben

Die Festung Ehrenbreitstein wurde zwischen 1817 und 1828 von den Preußen errichtet. Ihre markante Lage auf der Felsspitze gegenüber der Stadt Koblenz ist noch heute imposant. Seit der Bundesgartenschau 2011 verbindet eine Seilbahn Festung und Stadtzentrum. Von der Festung wiederum hat man einen hervorragenden Blick auf Koblenz, das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und den Zusammenfluss von Rhein und Mosel.
Die Festung Ehrenbreitstein ist täglich geöffnet, Eintritt acht Euro, bis 31. März nur die Hälfte. Auf dem Gelände gibt es in der Saison auch ein großes gastronomisches Angebot und zahlreiche Veranstaltungen.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/romantischer-rhein sowie www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Festung-Ehrenbreitstein_Koblenz/infosystem.html  und www.rlp-tourismus.com/de/veranstaltung-1/event/20230514/Festung-Ehrenbreitstein-OEffentliche-Fuehrung_K/event.html 


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01.03.2023

Der Aufstieg der Habsburger

Sonderausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer

Die Habsburger waren eine der mächtigsten Dynastien des Mittelalters und stehen noch bis Mitte April im Fokus der Landesausstellung in Speyer. Sie stellten mehrere Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und regierten die Donaumonarchie Österreich bis ins 20. Jahrhundert hinein. 

Der erste bedeutende Herrscher aus dem Geschlecht war Rudolf von Habsburg. Er legte den Grundstein für den Aufstieg, 1273 wurde er zum römisch-deutschen König gekrönt. Im Sommer 1291 kam er mit großer Gefolgschaft in Speyer an, einem der bedeutendsten Orte des Reiches und Grablege zahlreicher Kaiser. Hier starb er am 15. Juli 1291 und wurde schließlich im dortigen Kaiserdom beigesetzt.

Kostbare Leihgaben aus Österreich und der Schweiz

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer widmet der Dynastie eine Sonderausstellung mit dem Titel „Aufstieg einer Dynastie – Die Habsburger im Mittelalter“. Sie gibt Einblick in die Herkunft und Machtstrukturen eines Hauses, das irgendwann zum Synonym für Österreich wurde, aber tatsächlich aus der Schweiz kam. 

Zahlreiche kostbare Leihgaben aus anderen Museen, Klöstern und Bibliotheken der Schweiz und in Österreich bereichern die Ausstellung. Sie hat am 16. Oktober 2022 begonnen und ist noch bis zum 16. April 2023 zu sehen. Wer die Geschichte der Habsburger auf besonders unterhaltsame Art und Weise erleben möchte, hat dazu am 23. März um 19 Uhr Gelegenheit: Dann wird im Museum das historische Komödienspektakel „Fluch, Fortüne und viele Finten“ gezeigt (Eintritt 29 Euro).

Querschnitt der Regionalgeschichte

Die Stiftung „Historisches Museum der Pfalz“ wurde 1985 in Speyer gegründet und besitzt zwischenzeitlich mehrere hunderttausend Exponate. Auf einer Gesamtausstellungsfläche von 7.500 Quadratmetern präsentiert das Museum einen Querschnitt der Regionalgeschichte von den Römern bis in die Gegenwart. Es gibt Programme für Schulen und Gruppenführungen, die auch den benachbarten Dom miteinschließen. Das Historische Museum der Pfalz hat täglich außer montags geöffnet, Eintritt neun Euro.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/pfalz sowie unter www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Historisches-Museum-der-Pfalz-Speyer_Speyer/infosystem.html und www.rlp-tourismus.com/de/veranstaltung-1/event/20230415/Die-Habsburger-im-Mittelalter-Aufstieg-einer-Dy/event.html 


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01.03.2023

Schwerreiche Römer

Der größte bekannte Goldmünzenschatz lagert im Landesmuseum in Trier

Dass die Römer Macht und Geld hatten, ist bekannt. Doch ebenso wie ihr Reich unterging, verschwanden die meisten ihrer kostbaren Schätze und wertvollen Münzen. Umso spektakulärer war das, was Bauarbeiter 1993 bei der Errichtung eines neuen Parkdecks in Trier entdeckten: In der Baugrube kam plötzlich ein römischer Schatz mit 2500 Goldmünzen zum Vorschein.

Satte 18,5 Kilogramm wog der Fund, der weltweit die größte bekannte Goldmünzensammlung dieser Art darstellt. Als man ihn im Rheinischen Landesmuseum in Trier ausstellte, sprach sich das rum - leider auch bei denen, die ganz andere Absichten hatten als ihn nur zu bewundern. Am 8. Oktober 2019 versuchten Einbrecher die Goldmünzen zu stehlen, scheiterten aber an den Sicherheitsvorkehrungen.

Reichtümer von Kelten bis hin zu Trierer Kurfürsten

Danach blieb der Trierer Goldschatz zunächst unter Verschluss und ist erst seit der Neueröffnung des Münzkabinetts im September 2022 wieder im Rheinischen Landesmuseum in Trier für die Öffentlichkeit zu sehen. Das Kabinett enthält neben den römischen Goldmünzen eine Vielzahl weiterer Geld- und Goldstücke von den Kelten bis zu den Kurfürsten von Trier. 

Das umgestaltete und nun auch barrierefrei zugängliche Münzkabinett ist im Eintrittspreis der Dauerausstellung enthalten. Bei einer Sonderführung am 3. März mit dem Titel „Gold, Geld und Macht“ erfahren Besucher mehr über die Hintergründe des Sensationsfundes und warum er einst versteckt wurde. Anschließend gibt es eine Lesung aus Historienromanen. Eintritt, Führung und Lesung kosten zwölf Euro.

Bedeutende Mosaikensammlung

Das Rheinische Landesmuseum in Trier ist eines der wichtigsten archäologischen Museen in Deutschland. Es dokumentiert 200.000 Jahre Regionalgeschichte von der Urzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Zu seinen bedeutenden Exponaten zählen auch die größte Mosaikensammlung nördlich der Alpen und die riesigen Grabdenkmale aus Neumagen. Das Rheinische Landesmuseum in Trier ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet, Eintritt acht Euro.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/mosel und www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Rheinisches-Landesmuseum_Trier-Stadt-Trier/infosystem.html 


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